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Das Fernglas zur Vogelbeobachtung

Marco Hausdörfer

Zur Vogelbeobachtung gehört das ein oder andere technische Gerät sicher dazu,

denn was wäre die Vogelbeobachtung ohne ein ordentliches Fernglas.

Bei der Wahl des Fernglases solltet ihr einige Dinge beachten .

Denn nicht nur  der Hersteller oder der Preis können entscheidend sein

sondern auch die technischen Eigenschaften.

Bauform

Bei Ferngläsern gibt es zwei unterschiedliche Bauformen die in Frage kommen.

Porro und Dachkant.

Der Unterschied liegt hier in der Form der Prismen die das umgekehrte Bild wieder in die

richtige Position aufrichten. 

Porro Prismen sind größer als Dachkant Prismen und benötigen mehr Platz, dafür bieten sie ein plastischeres Bild.

Für die Vogelbeobachtung eignen sich meiner Meinung nach am besten Dachkant Ferngläser. Sie haben ein modernes Design, sind sehr kompakt  und liegen gut in der Hand.

Welches Fernglas ihr verwenden möchtet ist aber letztlich auch  Geschmackssache.

Ferngläser Porro ,Dachkant zur Vogelbeobachtung
links ein Fernglas in 'Porro Bauform rechts Dachkant

Durchmesser und Vergrößerung

Ein weiterer Punkt ist dann der Durchmesser und die Vergrößerung.

Zur Vogelbeobachtung eignen sich am besten Ferngläser ab 8 x  Vergrößerung.

Größen bis 12x lassen sich noch relativ ruhig und ohne großes  Gewackel halten.

Vieleicht habt ihr schon einmal  die Zahlen auf dem Fernglas bemerkt oder davon gehört.

Zum Beispiel 8 x 34  oder 10 x 42

Die erste Zahl gibt hier  die Vergrößerung  an und die zweite Zahl den Durchmesser  der Frontlinse.

Ein 8 x 42  hat somit   eine Vergrößerung von 8 x und einen Durchmesser von 42 mm .

Der Durchmesser bestimmt  wie viel Licht durch das Glas einfallen kann. 

So wird man am Abend mit einem 10 x 42   etwas länger beobachten können wie mit einem 10 x 32.

Der Vorteil den ein kleinerer Durchmesser bietet liegt auf der Hand.

Es ist  leichter und kompakter.

Bei der Vergrößerung ist man mit einem 10 x Fernglas näher dran.

Bei einem 8 x hat man dafür ein etwas größeres Sehfeld was es erleichtern kann Vögel im Flug zügiger zu finden.

 

Sehfeld und Augenabstand

Besonders für Brillenträger ist es wichtig den Augenabstand zur Austrittspupille zu beachten dieser wird in mm angegeben.

Der Augenabstand vom Fernglas sollte dann  mindestens 16 mm betragen um das volle Bild auch ohne Abschattungen einsehen zu können.

Oft wird auch darauf hingewiesen das das Fernglas für Brillenträger geeignet ist und die Augenmuscheln dementsprechend verstellt werden können.

Das Sehfeld vom Fernglas , Sehfeld 132m

 

Mit dem Sehfeld wird  das einsehbare Feld im Abstand von 1000 m angegeben.

Wird hier zum Beispiel

132m angegeben bedeutet dies, man kann in 1000 m Entfernung ein Gelände von 132 m breite einsehen.

Um so höher also das Sehfeld um so mehr kann man von der Umgebung sehen.

Preis und Hersteller

Was den Hersteller angeht hat man die Qual der Wahl .

Grundsätzlich bieten die bekannten Hersteller meist Gläser in verschiedenen Preisklassen an.

Je  nach Glas werden dann  schon einmal 300 bis 500€ in der Einstiegsklasse fällig.

Dafür erhält man dann aber in der Regel auch gute Verarbeitung und ein helles und scharfes Bild mit guten Kontrasten.

Die Gläser sind dann  meist auch  wetterfest und beschlagfrei.

Außerdem wird in einer etwas höheren Preisklasse oft schon ED Glas verbaut das Chromatische Aberrationen  also Farbsäume vor hellem Hintergrund minimiert.

Das soll jetzt an dieser Stelle nicht bedeuten das es nicht auch günstigere Gläser gibt die ausreichende Qualität liefern.

Wenn die Möglichkeit besteht das Fernglas  vor dem Kauf auszuprobieren ist das sicherlich ideal. So kann man selbst einen ersten Eindruck gewinnen.

Mehr ausgeben kann man zu jeder Zeit und mit dem Preis steigt in der Regel auch die optische Qualität immer weiter an. 

Für die Spitzenprodukte der Premiumhersteller kann man auch weit über 2000 € ausgeben.

Ein Glas im Einsteiger Bereich ist aber sicher für viele auch schon ausreichend .

Vor allem auf ganz günstige Gläser sollte man aber besser verzichten.

Hier ist die Qualität oft nicht ausreichend um ein gut aufgelöstes Bild mit genügend Details zu bieten.

Durch ein Hochwertiges Fernglas zu schauen macht eben auch mehr Spaß und die Beobachtung wird um so schöner. 

Zur sicheren Bestimmung ist ein detailreiches  Bild natürlich genauso von Vorteil.

 

Tipp

Mit einem 10 x 42 Fernglas in Dachkant Bauweise ist man  für alle Fälle ganz gut gerüstet.

Es bietet eine gute Vergrößerung womit auch weiter entfernte Vögel noch zu bestimmen sind. So wie den passenden Durchmesser um  bei widrigen  Lichtverhältnissen noch ein helles Bild zu erhalten.

Ein Fernglas mit Stickstofffüllung ist zudem Wasserfest und beschlagfrei.

ED Glas minimiert die Chromatische Aberration und damit Farbsäume bei Objekten vor hellem Hintergrund.

Da die Anforderungen und individuellen Ansprüche an das Fernglas  sehr unterschiedlich ausfallen können ist es wichtig sich vor dem Kauf gut zu informieren.

Ein Besuch und eine Beratung vom Fachhändler ist daher jederzeit zu empfehlen.

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Kommentare: 1
  • #1

    János Träger (Samstag, 02 November 2024 16:17)

    Auch die Position und der Abstand des Nasensattels und der Distanzschraube sind wichtig. Ich kenne einen Vogelbeobachter mit Brille, der aus diesem Grund das Fernglas wechseln musste